Ronnys Motorradseite

Ostseetour 2000

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Haus
 von Thomas Mann in Nida auf der kurischen Nehrung

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KarteKarte mit gefahrener Route (ca.820 kb)


Unsere traditionelle , einwöchige Motorradtour soll uns diesmal durch Polen , das uns doch schon gut bekannt ist , bis ins Baltikum führen. Wir , das sind , wie auch schon in den letzten beiden Jahren , Robert , Klaus und ich, alle mit unseren bewährten Reiseenduros ausgerüstet.
Als ich gegen 06:30 Uhr aufstehe, bestätigt sich wieder einmal mehr Murphies Gesetz : es regnet. Nur leicht , aber dafür beständig. Genau das , was man für den Start einer Motorradtour braucht. Kurz danach erreicht mich der Anruf von Klaus und Robert, die mit dem Autoreisezug von München in Berlin angekommen sind. Sie frühstücken gerade und bei ihnen regnet es zum Glück nicht. Wir verabreden uns am Ortseingangsschild des Grenzortes Kietz -Küstrin , und als ich von zu Hause losfahre , ist es auch hier schon wieder trocken. Unser Treffpunkt ist gut gewählt und nach 15 Minuten Wartezeit meinerseits können wir dann zu dritt über die Oder rollen. Verlassene russische Kasernen auf der Insel geben ein düsteres, bedrückendes Bild ab, ehe sich auf der polnischen Seite der Oder die alte Festung Küstrin zeigt. Hier wurde bereits Friedrich der 2.,im Alter von 18 Jahren , nach einem missglückten Fluchtversuch von zu Hause ,im Jahre 1730,von seinem Vater zwei Jahre in Arrest gehalten. Um dem Trohnfolger Respekt zu lehren ließ Friedrich 1. dessen Freund Katte hier in Küstrin vor den Augen seines Sohnes hinrichten. Soweit zur früheren Politik.

Wir wollen allerdings schnell vorankommen und schlagen die Straße in Richtung Gorzow ein. Dort können wir am Automaten erst einmal Bargeld abheben. Diese Methode erscheint uns seit längerem günstiger, als die vielen Wechselstuben an der Grenze, da diese ja immer noch etwas mitverdienen wollen.Seenlandschaft NortdwestpolenHeute haben wir uns ,,Kaschubien" , einen Landstrich etwas westlich von Danzig als Tagesziel ausgesucht. Ein Bekannter empfahl uns dieses Gebiet nun schon mehrmals. Angeblich wäre es schöner als die Masuren. Aber genau um dieses herauszufinden , sind wir ja dieses mal hier. Es wird doch auf den letzten Kilometern empfindlich kalt und wir halten Ausschau nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
In Bütow finden wir auch gleich ein kleines, neues Hotel, das einen gepflegten und sauberen Eindruck macht , zum fairen Preis. Überhaupt erscheint die Übernachtung in einer kleineren Stadt das Optimum zu sein. Man vermeidet die Hektik und den Stress einer Großstadt und ist doch in der Lage am Abend noch einen Bummel zu machen bzw. ein Bier zu trinken . Die Empfehlung des Hoteliers führt uns in den ,,Kowalski-Club", einer hervorragend renovierten Gaststätte , die wohl in früheren Zeiten mal eine Fabrikhalle gewesen sein muss. Essen und Bier sind einwandfrei und in unserer Runde werden die Geschichten der vergangenen Touren zum Besten gegeben, sowie der Plan für die nächsten Tage gemacht. Da es uns hier recht gut gefällt werden wir auch zwei Tage bleiben. So können wir morgen eine gemütliche Tour ohne viel Gepäck machen.Mühle in Kaschubien

Diese führt uns dann durch zwei große Naturschutzgebiete mit viel Wald , Hügeln und ,,1000 Seen". Unterwegs bieten Einheimische , meist Kinder , Blaubeeren , Pilze und ähnliches an. Bei etwa 7 Zloty für ein Pfund Blaubeeren kann ich nicht widerstehen und auf dem nächsten Rastplatz füllen wir uns die Bäuche.Seenlandschaft Nordpolen
Das Wetter ist schön bis wechselhaft und am Nachmittag müssen wir über eine Stunde in einem Café verbringen, ehe der Regen nachläßt . Zum Glück haben wir ja noch unser Hotel für die kommende Übernachtung gebucht , so daß es uns nicht viel ausmacht auch im leichten Nieselregen nach Bütow zurückzufahren. Dort ist heute Burgfest, denn wie so viele Städte dieser Gegend, gründete sich auch der Ort Bütow auf eine alte Ordensburg.
Am Montag ist die Marienburg (polnisch Malbork ) unser Ziel. Dieser sehr eindrucksvolle gotische Backsteinbau wurde im Jahre 1280 Hauptsitz des deutschen Ritterordens.

Marienburg1309 verlegte der Hochmeister des Ordens seinen Sitz von Venedig auf die Marienburg. Von hier aus verwaltete er den Ordensstaat, der sich bis ins heutige Estland erstreckte. Erst in der Schlacht von Grunwald im Jahre 1410 musste der Orden eine empfindliche Niederlage gegen die vereinigten polnisch - litauischen Heere einstecken , was im weiteren dazu führte , daß die Burg 1457 in polnische Hände überging. Dagegen erscheint nach neueren Erkenntnissen die Schlacht auf dem Eis des Peipussees im Jahre 1242 eine Darstellung der Geschichtsfälschung zu sein.Hermann von Salza - Hochmeister des 
Deutschen Ritterordens Zu jener Zeit gab es in der ganzen Region nicht annähernd so viele Ritter , um eine Schlacht diesen Ausmaßes zu schlagen. Frühe Ordenschroniken berichten allenfalls über ein kleines Scharmützel.

Wir können uns die Burg heute nur ohne Führung ansehen, da am Montag Ruhetag ist. Trotzdem ist ein großer Teil der Anlagen und Innenräume zu besichtigen und man sieht förmlich vor sich , wie die Ordensritter durch die Gänge eilen.
Polnische Restaurateure haben die im Krieg zu 50% zerstörte Burg wieder hergestellt, was jetzt natürlich Touristen , vor allem deutsche, scharenweise anzieht.

Am Nachmittag führt uns unsere Tour weiter in die Masuren. Unser Ziel heißt für heute Mikolajki , ein touristisches Zentrum dieser Region. Das riesige Hotel am Ortseingang lassen wir links liegen und suchen uns in der Stadt eine kleinere Übernachtungsmöglichkeit. Ich sehe vor uns eine Gruppe Motorradfahrer auf den Parkplatz eines kleinen Hotels am See abbiegen und folge ihnen einfach. Tatsächlich sind auch für uns noch Zimmer frei. Einige aufgedonnerte Mädchen kommen uns in den Gängen entgegen. Abends , beim Bier, versucht doch auch ein älterer Mann uns zu überzeugen diese für ,,wenig Geld" zu probieren. Wir fragen uns nun, in was für einer Art Herberge wir hier abgestiegen sind und erklären Ihm, daß uns der Sinn nicht nach käuflicher Liebe steht. Verstehen will er das allerdings nicht so richtig.

Der Ort ist sehr schön gelegen. Am See mit einem Bootshafen und vielen kleinen Gaststätten. Auf Grund der starken touristischen Ausprägung sind hier die Preise allerdings auch stets etwas höher als in der übrigen Region.
Auch das Frühstück wird uns am Morgen mit einer Mine serviert, bei der wir stets den Eindruck haben , hier zu stören.
Immerhin lässt der Chef mit sich reden , und so zahlen wir statt 230 Zl nur 200 für das Doppelzimmer.

Beim bepacken der Maschinen treffen wir noch zwei Gäste , die mit einem Kleinbus auf der Rückreise aus Litauen sind. Sie waren für eine Stiftung unterwegs , die sich für den Erhalt alter Baudenkmäler einsetzt. Schnell ist auch ein großer Bildband über das Land aus dem Bus geholt und wir sind nun recht gespannt auf Litauen, das wir in wenigen Stunden erreichen werden.

Davor liegen allerdings noch viele Kilometer durch die Masuren , immer entlang an schönen Seen . In den Ortschaften sehen wir viele neu gebaute Eigenheime. Überhaupt , so mein Eindruck, hat Polen in den letzten Jahren einen enormen Schub nach vorn genommen. Eigenheimsiedlungen und sanierte Innenstädte können wir auf unserer ganzen Tour , überall im Land, sehen. Es scheint also nicht mehr nur eine kleine Anzahl sehr reicher Leute zu geben , sondern nach und nach wird Wohlstand zur Normalität.

Die Straße auf dem Weg zur Grenze wird gerade ausgebaut, was ihrem Charakter als Hauptlandweg bis Finnland Rechnung trägt. Dann, am Übergang , werden LKW und PKW getrennt, so daß wir nur zwei oder drei Fahrzeuge vor uns haben. Trotzdem beträgt die Abfertigungszeit fast eine Stunde, ist aber in keiner Weise unangenehm, eher korrekt.

Probleme gibt es nur bei dem Fahrzeug vor uns, da die eingetragene Verlängerung des Reisepasses offenbar zu Irritierungen führt.

Dann rollen wir alle drei zum ersten mal in unserem Leben durch Litauen , das bis 1991 noch zur damaligen Sowjetunion gehörte. Das Land ist weit und flach, die ersten Häuser , die wir sehen, machen einen wenig gepflegten Eindruck. Vielleicht bin ich auch etwas voreingenommen , da bei mir zu Hause eben nur die russischen Kasernen aus den ,hier typischen, weißen Kalksandsteinziegeln gebaut wurden. In Mariampole , der ersten größeren Stadt auf unserem Weg, heben wir erst mal wieder Geld am Automaten ab. Dies gestaltet sich so problemlos, wie zuvor schon in Polen, nur die Blicke bei der Fahrt durch die Städte sind intensiver. Hier scheinen Motorräder wohl so häufig vorzukommen , wie ein UFO in Deutschland. Bei der nächsten Rast an einer Verkaufsstelle in einem kleineren Ort sind wir auch sofort von neugierigen Kindern umringt.Kinder in LitauenGern würde ich mal mit jedem eine Runde drehen, denn ich kann mich noch gut daran erinnern , wie wir früher selbst die westlichen Motorräder bestaunt haben , die zu uns in die DDR kamen. Aber dann wären wir wohl eine Stunde lang beschäftigt. So fahren wir weiter über Nebenstraßen bis zur Hafenstadt Klaipeda, die von Robert sofort in ,,klein Peter" umgetauft wird. Auf der Fahrt überqueren wir einer recht großen Fluss , der auf der Karte nur als dünnes Rinnsal ohne Brücke eingezeichnet war. Unsere Recherchen ergeben, daß es sich hier um die Memel handelt.

Klaipeda erreichen wir im Regen und ziehen uns am Ortseingang die Kombis über. Bei diesem Wetter ein Hotel zu finden ist natürlich recht schwierig , da wir auf andere Fahrzeuge, Straßen und zusätzlich auch noch auf Gebäude und Schilder achten müssen.
So suchen wir nicht lange , sondern nehmen das erste Haus im Zentrum , ein zwölfgeschossiger Bau aus vergangenen sozialistischen Zeiten, das aber , zumindest von außen und im Foyer , recht nobel wirkt.
Beim anschließenden Stadtbummel , der Regen hat zum Glück aufgehört, entdecken wir schöne und weniger schöne Ecken dieser Hafenmetropole.Straße am Hafen in KlaipedaNeben neuen , einfallsreich ausgestatteten Gaststätten gibt es Häuser , die in unseren Augen wie Ruinen wirken. Die sozialistische Wirtschaft kann eben nicht über Nacht überwunden werden.Segelschiff in Klaipeda

Eine Erfahrung haben wir in den vergangenen Jahren gemacht : in diesen großen , ehemals sozialistischen, Interhotels ist das Frühstück ausgezeichnet. Auch hier trifft dies zu, so daß wir am Morgen gut gestärkt mit der Fähre auf die Kurische Nehrung übersetzen. Diese schmale Landzunge trennt das Kurische Haff von der Ostsee und misst an seiner breitesten Stelle gerade mal ca. 2 km. Dafür ist sie aber fast 100 km lang, wobei wiederum 50 km auf Litauen entfallen. Hier gibt es über 50 Meter hohe Sanddünen , welche uns eine Wüstenlandschaft suggerieren. Dazu kommt noch der Sturm, der auch am Strand den Sand mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei treibt. Auf den Dünen dann, sind wir froh so gut ausgerüstet zu sein.Sanddünen auf der kurischen NehrungDie wenigen Menschen , die sich außer uns hier hochgewagt haben, machen ohne Integralhelm einen recht unglücklichen Eindruck bzw. müssen vor Erreichen der Gipfel umkehren. Für uns ist es der Anblick , wie auf einem anderen Planeten : Sand , Sand und zu beiden Seiten Wasser , das auf der Ostseeseite auch noch ziemlich aufgepeitscht ist.
Der Sturm treibt den Sand durch alle Ritzen. Am Hals fängt es zu jucken an und ich habe Angst , daß mein Visier blind geschliffen wird. So beeilen wir uns mit dem Abstieg.

Nach wenigen Kilometern Fahrt erreichen wir Nida, die südlichste litauische Stadt auf der Nehrung. Hier lebte schon Thomas Man zeitweise. Sein Haus ist heute ein Museum. Hotels und Herbergen gibt es hier wie Sand am Meer , trotzdem ist die Suche nach einer Unterkunft nicht ganz einfach. Ein Hotel ist belegt , ein anders sehr komfortabel , aber für eine Übernachtung viel zu teuer, ein drittes schließlich nach unseren Vorstellungen.

Wie immer bummeln wir am Abend noch etwas durch den Ort und lassen uns Bier und hier insbesondere die Fischgerichte schmecken.Abends nach der TourDas litauische Bier ist übrigens ganz ausgezeichnet und schmeckt uns besser , als die gelegentlich angebotenen deutschen Marken. Was uns besonders erfreut, ist die Tatsache, daß dieser recht schöne Urlaubsort kaum überlaufen ist und die Preise sich auf einem Niveau befinden , von dem der deutsche Tourist auf Rügen oder Sylt nur träumen kann. Verkaufsstände mit Bernstein sind allgegenwärtig. Für 10 Litas, das sind ca. 5,- DM nehme ich einen mittelgroßen mit Moskitoeinschluss mit für meinen Sohn.Bernsteinverkauf in Nida

Leider haben wir nur ein begrenztes Zeitkontingent, so daß es am nächsten Morgen auf den Heimweg geht. Das heißt , die 50 km über die Kurische Nehrung zurück , denn für den russischen Teil benötigt man ein Visum. Dann , diesmal kostenlos, wieder die Fähre benutzen und auf der gleichen Strecke zurück zur Grenze , auf der wir auch schon gekommen sind. Einfach deshalb, weil es die kürzeste und sinnvollste Verbindung nach Polen ist. Etwa 100 km vor der Grenze nimmt meine Transalp plötzlich kaum noch Gas an und fährt ,besser gesagt quält sich ,mit maximal 80 km/h, die allerdings nur im vierten Gang mit Vollgas erreicht werden. Beide Zylinder laufen aber und wir beschließen so weiterzufahren und lieber abends am Hotel den Vergaser zu reinigen.

Wahrscheinlich hatte ich irgendwann mal Dreck im Benzin. In solchen Momenten weiß man es erst einmal zu schätzen , wie schön es ist mit einer funktionierenden Maschine zu fahren.

An der Grenze sind wieder nur wenige Fahrzeuge vor uns. Trotzdem dauert heute die Abfertigung elend lange. Besonders die polnischen Beamten kontrollieren akribisch Dokumente und die Autos vor uns. Eigentlich müssten wir ja als EU-Mitglieder damit zufrieden sein , daß Polen so genau an seinen Ostgrenzen verfährt. Andererseits stehen wir 1,5 Stunden an der Abfertigung, zumal es noch ein Problem darstellt, daß Roberts grüne Versicherungskarte abgelaufen ist. Er kann sich aber, für ungefähr 15,- DM, gleich eine neue kaufen.

Vor dem Hotel in Olecko reparieren wir dann bis zur Dunkelheit die Transalp. Der Vergaser ist doch ziemlich verbaut, ein echtes Manko dieses , doch sehr zuverlässigen und gut durchdachten, Motorrades. Nach dem Durchblasen der Düsen bestätigt die Probefahrt, daß unsere Vermutung richtig war, die Maschine läuft wieder wie am ersten Tag.

Am nächsten Morgen jedoch nur noch ungefähr 30 Kilometer weit, dann stellt sich der Fehler wieder ein. Da war wohl noch etwas Dreck im Filter oder Benzinschlauch. Gegen 17.00 Uhr repariert sich der Fehler dann während der Fahrt ganz von selbst und bleibt auch für den Rest der Tour verschwunden. Was für ein Glück.

Wir haben unterwegs noch ein sehr interessantes Gespräch mit einem alten Mann, der als ehemaliger Aussiedler jetzt wieder seine alte Heimat besucht. Als Jahrgang 1926 wurde er damals in Allenstein zur Wehrmacht gezogen und an die Westfront kommandiert. Durch einen Knieschuss kam er vorzeitig nach Hause und überlebte so die fast vollständige Aufreibung seines Regiments. Trotzdem ging es danach an die Ostfront. Dann Kriegsgefangenenschaft, Ungewissheit über Angehörige und Aussiedlung aus der Heimat. Wir verabschieden uns tief beeindruckt.

Heute ist unser Ziel die Weichsel , von wo wir dann am letzten Tag der Tour in einer machbaren Etappe bis nach Deutschland kommen können. Bei der Einfahrt in die Stadt Wloclawek können wir die vielen neuen Eigenheime am Stadtrand bewundern, die teilweise schon so extravagant wirken , daß bei uns zu Hause wohl kaum eine Baugenehmigung erteilt worden wäre. In Deutschland muss eben immer alles von Amts wegen reglementiert und geordnet sein.

Im Stadtzentrum findet sich gleich ein junger Motorradfahrer mit einer Suzuki Bandit 1200 , der uns durch die Stadt zu zwei Hotels führt. Wir mieten uns dann aber doch direkt im Zentrum ein, da es hier eine schöne Fußgängerzone mit Biergärten gibt.Wloclawek an der Weichsel - ZentrumAuch zur Weichsel ist es nur ein Katzensprung. Während wir vor dem Hotel unter großen Sonnenschirmen sitzen, heizen noch einige andere Motorräder mit polnischen Kenzeichen die Straße hoch und runter. Reifen von Sportwagen quitschen an der Kreuzung. Hauptsache gesehen werden. Unsere Motorräder stehen derweil sicher im Innenhof des alten Hotels. Andererseits hatten wir während der Tour niemals das Gefühl , daß diese besonders diebstahlgefährdet waren. Der Markt in Osteuropa ist wohl eher auf Autos ausgerichtet, für Motorräder besteht wenig oder kein Bedarf.

Beim Frühstück müssen wir zum ersten mal unseren zweiten Kaffee extra bezahlen. So etwas empfinden wir dann doch als etwas pingelig. Dann geht es , wieder einmal über kleinere Nebenstraßen, zurück in Richtung Heimat. Allerdings haben wir uns heute wirklich zu kleine Straßen ausgesucht, bei denen man ständig auf die Karte sehen muss, um sich nicht zu verfahren. So benutzen wir dann schon vor Gnesen wieder die große Transitroute, um voran zu kommen. Als wir die Hauptroute noch vor Gorzow verlassen , treffen wir auf eine Gruppe norwegischer Motorradfahrer, die noch bis Prag fahren wollen. Der Landessprache nicht mächtig , gestaltet sich für sie die erste Bestellung eines Mittagessens hier in Polen recht schwierig, zumal Kartoffeln sowie Gemüse separat bestellt werden. Mit einigen Englischkenntnissen können wir aushelfen, fahren dann allerdings selbst ohne zu essen weiter, da die Küche jetzt voll mit der Versorgung der Norweger überlastet ist. Dafür kehren wir ca. 30 km vor der deutschen Grenze in Osno Lubuskie ein. Die im Zentrum gelegene Gaststätte, deren sozialistisches Flair ich noch von früheren Fahrten kenne, hat sich um 180 Grad gewandelt. Gut ausgestattete Räume und ein sehr zuvorkommender , deutsch sprechender , Kellner erwarten uns . Auch das Essen ist Super, so daß diese Tour noch einen gemütlichen Abschluss findet, ehe wir uns in Frankfurt(Oder) trennen.

Klaus und Robert nehmen wieder den Autoreisezug von Berlin zurück nach München und ich bin nach einer viel zu kurzen Woche wieder zu Hause.



Buchtip :
Gottfried Kirchner
»Terra-X von Babylon zum Bernsteinwald«
Wilhelm Heyne Verlag , München


PolentipsTips zur Motorradreise nach Polen

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