Ronnys Motorradseite

Marokko 2001 Teil 1


Da sitze ich nun durchgefroren in meiner Wanne, freue mich, dass ich mitsamt meinem Motorrad wieder zu Hause bin und denke so bei mir, es war doch ein phantastischer Urlaub.

Angefangen hatte alles bereits im Oktober des vergangenen Jahres, als ich eine e-mail erhielt, die sich auf meine erste Marokkoreise bezog :

hallo Ronny,
habe gerade deine Homepage über die Motorradtour nach Marokko 1997 gesehen. Bin von Januar bis April 2001 in Marrakech. Wenn du möchtest können wir uns dort treffen und eine Tour durch das Land machen.

Gruß, Thomas

Auf so eine Gelegenheit hatte ich schon lange gewartet. Konnte ich doch bislang niemanden meiner Freunde und Bekannten für so eine Tour gewinnen. Doch der Zufall oder das Internet meinte es noch besser mit mir. Auch aus der Schweiz traf eine mail bei mir ein, in der ich gefragt wurde, ob ich nicht im März/April mit dem Motorrad durch Marokko touren möchte. Nun war nur noch etwas Abstimmungsarbeit erforderlich und die Tour konnte beginnen.

Mein erstes Ziel war also die Schweiz, wo ich bei Jürg, meinem Reisepartner herzlich aufgenommen wurde.

Vom Regen und der Kälte in Deutschland möchte ich lieber nicht allzu viel erzählen, dann schon eher von unserem Anreiseweg durch Südfrankreich, und dem Aufenthalt in Arles. Wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt gibt es im Kern der alten Stadt überall Spuren der Römer. Das Herz dieser antiken Bebauung stellt ein Amphitheater , ähnlich dem Kolosseum in Rom dar. Heutzutage werden darin Stierkämpfe abgehalten. Bis zu 20.000 Zuschauer finden hier Platz. Wir suchen uns in der Nähe ein kleines Restaurant. Das wir hier in Frankreich gut zu Abend essen können, versteht sich wohl von selbst.

Auch am nächsten Tag sind wir um das Essen nicht verlegen. Auf dem Weg zur Fähre Sete-Tanger nutzen wir die Gelegenheit , frische Austern und Muscheln zum Mittag zu bestellen. Diese werden in der Bucht von Sete gezüchtet und uns in Meze herrlich zubereitet serviert . Der Weg dorthin führt uns noch am Vormittag durch Aigues-Mortes. Diese imposante Hafenfestung wurde bereits im 13.Jahrhundert von Ludwig dem Heiligen als Hafen für die Kreuzzüge gegründet und ist von einer 1600 Meter langen rechteckigen Mauer umschlossen. Allerdings hat auch hier der Massentourismus Einzug gehalten.

Blick auf Sete

In Sete angekommen, haben wir noch etwas Zeit und fahren mit den Motorrädern auf den Hügel der Stadt. Von hier oben, 175 m über dem Meeresspiegel, hat man einen schönen Blick über die Stadt , die Austernfarmen und den Hafen. Unser Schiff, die Marrakech , liegt bereits dort. Sie wird die Strecke in ca. 36 Stunden zurücklegen und erspart uns damit 1200 km Fahrt , sowie zwei Übernachtungen. Wenn man auch noch die Autobahngebühr in Frankreich und Spanien , sowie die Überfahrt bei Gibraltar berücksichtigt , dann ist der Fahrpreis von 554,- DM pro Person mit Motorrad angemessen. Außerdem sind die täglichen Mahlzeiten an Bord inclusive.

Kaum sind wir an Deck, ergibt sich die erste Bekanntschaft. Fabrizio, aus der französischen Schweiz , reist allein mit seinem Toyota Landcruiser und möchte die Dünen der Wüste sehen. Der Zufall will es , das wir die gleiche Kabine haben, so ist auf der Überfahrt noch öfters für Gesprächsstoff gesorgt, auch wenn meine Französischkenntnisse mehr als bescheiden sind. Hier an Bord können wir dann auch zur Einstimmung schon mal einen marokkanischen Pfefferminztee trinken. Stark und mit viel Zucker. Ich werde automatisch an meinen ersten Marokkoaufenthalt vor vier Jahren erinnert. Damals bekam ich solch einen Tee beim Teppichhändler, zu dem ich gleich nach meiner Ankunft geführt wurde. Wenn es auch sehr interessant war, nehme ich mir vor, das mir so etwas nicht noch einmal passiert.

Am Donnerstag morgen werde ich schon zeitig wach, da ich nicht genau weiss, wann wir ankommen werden .Nach französischer, marokkanischer oder Schiffszeit, die genau eine Stunde zwischen beiden liegt. Dadurch kann ich mir noch in Ruhe die Straße von Gibraltar ansehen und erlebe den Sonnenaufgang in dieser viel befahrenen Meerenge.

Jedenfalls sind wir nach dem Frühstück gegen 09:00 Uhr nach einer der drei möglichen Zeiten in Tanger. Da wir eine Lautsprecherdurchsage nicht genau verstanden haben, stellen wir erst im Hafen fest, dass uns ein Stempel im Reisepass fehlt, den wir auf dem Schiff hätten bekommen sollen. So warten wir geduldig, bis alle anderen Passagiere abgefertigt sind , um dann diesen Stempel noch zu bekommen. An der Ausfahrt beim Zoll werden wir mit einer typischen Erscheinung der marokkanischen Grenzübergänge konfrontiert. Es gibt überall ,,Helfer“ die beim Ausfüllen und Einreichen der Formulare behilflich sein wollen . Natürlich nicht umsonst. Normalerweise kann man sich aber ruhig auf die uniformierten Zöllner verlassen, welche einem auch recht unkompliziert weiterhelfen. Das Motorrad benötigt ein gesondertes Einfuhrformular, das hier vor Ort bereitliegt und ausgefüllt werden muss.

Nun möchten wir Tanger aber auch recht schnell verlassen, um im Land vorwärts zu kommen.

Am Vormittag fahren wir dabei über Landstraßen bis Larache. Schon auf dieser Strecke fällt mir stellenweise die rote Erde auf, die an vielen Stellen typisch für das Land ist. Im Zentrum von Larache finden wir ein kleines Straßencafe unter Palmen in dem wir zu Mittag essen. Leider gibt es das auf der Karte stehende Nationalgericht Couscous nicht, so dass wir das überall angebotene Omelett bestellen. Gleich nebenan gibt es einen Geldautomaten, an dem wir unseren kläglichen Bestand Landeswährung aufbessern können.

Unser heutiges Ziel ist Rabatt, die marokkanische Hauptstadt. Die Zufahrtsstraße dorthin vermittelt einen sehr gepflegten Eindruck. Sauber, ordentlich und viele angepflanzte Palmen. Man spürt die Repräsentation der Königsstadt.

Wir handhaben es so, wie auch an weiteren Tagen der Fahrt und lesen vor Erreichen der Stadt kurz im Reiseführer nach, welche Hotels empfehlenswert sind. Auf dem groben Übersichtsplan im Buch können wir uns dann auch gut orientieren, so dass unser Hotel in einer Seitenstraße schnell erreicht ist.

Die Dusche ist hinter einem Vorhang im Zimmer , die Toilette auf dem Flur. Ist aber alles recht sauber und wir sind zufrieden. Durch unser zeitiges Eintreffen haben wir noch genug Zeit uns die Stadt anzusehen.

Durch die Medina, die hier in Rabat noch sehr übersichtlich ist, führt uns der Weg in einen großen, ummauerten Garten. Seine Funktion kennen wir zwar nicht, aber es sind viele Menschen hier und als wir uns setzen, sind wir auch gleich von mehreren Kindern umringt. Es beginnt ein typisches Fragen nach dem woher, wohin und dem Namen. Dann möchte mir ein ungefähr zehnjähriges Mädchen meinen Namen in arabisch auf meinen Unterarm schreiben. Im Gegensatz zu Jürg, der sich konsequent weigert, willige ich schließlich ein. Aus dem kleinen Schriftzug, den ich erwartet hatte, wird eine richtig große Zeichnung, die Unterarm und Hand vollständig mit einer Paste bedeckt. Als sie dann noch den anderen Arm verlangt, spiele ich allerdings nicht mehr mit und es beginnt ein zähes Verhandeln über den Preis. Aus ihrem anfänglichen Gratisangebot werden jetzt 20,- DM und ich schwindele sie an, dass ich so etwas letztens in Marrakech schon für einen Dirham (etwa 0,20 DM) bekommen hätte. Da ihre Zeichnung aber schöner sei, würde ich zwei Dirham geben. Schließlich kommen wir bei fünf zur Einigung und ich habe zu tun, mir das Zeug wieder irgendwo abzuwischen.

Wir möchten uns jetzt noch eine der größten Sehenswürdigkeiten von Rabat ansehen. Den Hassanturm mit dem Mausoleum Mohammed V. , des Staatsgründers des heutigen Marokkos.

Mit dem Bau des Turmes und der dazugehörigen Moschee wurde am Ende des 12. Jahrhunderts begonnen. Hier sollte die größte Moschee entstehen. Allerdings wurden die Gebäude bei einem Erdbeben 1755 stark zerstört, so dass jetzt nur noch einige Säulen und der 44 m hohe Turm zu sehen sind.

Sehr eindrucksvoll ist jedenfalls ein Gang durch das Mausoleum. Im Kellergeschoss , in dem auch der Sarg Mohammeds V steht, sitzt ein Muezzin und liest Verse aus dem Koran. Eigentlich singt er mehr als er spricht. Jedenfalls erzeugt er damit eine sehr getragene Stimmung, die im Gegensatz steht, zu den Massen von Touristen auf der Balustrade im Erdgeschoss, die mit Fotoapparaten und Videokameras das Geschehen festhalten. Acht prächtig gekleidete Ehrenwachen stehen hier, je vier in den Ecken des Gebäudeinneren , die anderen an den vier Eingängen. Auch Sie sind begehrtes Fotomotiv. Ich bin völlig überrascht, dass ich nichts für das Foto bezahlen soll. Im Reiseführer habe ich noch etwas von 5,- Dirham gelesen, aber der Soldat tut auf meine Frage nach dem Preis etwas erstaunt und fast beleidigt.

Abends , in unserem Hotelzimmer, glaube ich kaum einschlafen zu können. Auf der nahen Hauptstraße ist ein Höllenlärm. Jeder versucht mit der Hupe vorwärts zu kommen. Irgend wann in der Nacht ist aber auf einmal Ruhe.

Am nächsten Morgen geht es weiter in Richtung Marrakech, wo wir uns für den Abend mit Thomas verabredet haben. Die Strecke vermittelt uns schon mal einen Eindruck von der Vielseitigkeit Marokkos. Erst etwas Landstraße am Atlantik , dann durch den ,,grünen Gürtel“ mit Feldern und Obstplantagen in Richtung der Trockengebiete, die wir schon weit vor Marrakech erreichen. Von dort ist auch schon gut der hohe Atlas zu sehen, auf dessen Gipfeln Schnee liegt.

Unseren Treffpunkt haben wir so gewählt, dass er auch für uns Ortsunkundige leicht zu finden ist : bei MC Donalds. Völlig untypisch für das marokkanische Leben trifft sich hier die besser gestellte Jugend, um zu sehen und gesehen zu werden. Sogar ein Motorrad rollt auf dem Parkplatz an uns vorbei. Wenig später kommt noch eine Africa Twin dazu. Unschwer zu erraten , das es Thomas ist, der damit auf den Platz fährt. Die schlechte Nachricht ist , dass er kein Hotelzimmer mehr für uns bekommen konnte, da zur Zeit Hochseison in Marrakech ist. Schließlich steht Ostern vor der Tür. Die gute Nachricht ist, wir können in seinem Zimmer im Club Universite' übernachten.

Da dort die Dusche nur gelegentlich Wasser hat, beschließen wir noch, ins arabische Dampfbad zu fahren. Für Jürg und mich ist das schon wieder etwas völlig Neues. So in etwa müssen unsere europäischen Badehäuser um die Jahrhundertwende ausgesehen haben. Mehrere unterschiedlich geheizte Räume sind auf dem Boden und an den Wänden gefliest und wenn man sich das Wasser in einem Kübel geholt hat, nimmt man sich hier die Zeit zur Körperpflege und etwas Entspannung. Allerdings gilt auch hier, wie überall in den moslemischen Ländern, dass völlige Nacktheit tabu ist, das heißt auch zum An- un Ausziehen der Badehose, ist ein großes Handtuch zu benutzen.

Wir planen für den nächsten Tag eine kleinere Tour mit wenig Gepäck durch die Umgebung und in die ersten Ausläufer des hohen Atlas, sowie eine Stadtbesichtigung von Marrakech ein. Schließlich möchten wir nicht einfach weiterfahren , ohne eine der berühmtesten Städte Marokkos gesehen zu haben.

So fahren wir dann auch eine etwas längere Etappe abseits der Straße und haben einen Eindruck von den Sand- und Schotterpisten , die wir in diesem Urlaub noch öfters unter die Räder nehmen werden. Hier bekomme ich auch zum ersten mal Bedenken wegen spitzer Steine, die mir die Reifen beschädigen könnten. Wenn man privat , ohne Servicefahrzeuge , unterwegs ist, kann man doch nicht draufhalten, wie bei der Dakar Rallye . Trotzdem macht die Fahrt sehr viel Spaß , bis einer von uns im Dreck unter der Maschine liegt. Ist aber zum Glück nichts passiert, es sah schlimmer aus, als es war. So kommen wir am Nachmittag wieder wohlbehalten im Club Universite' an. Nach den Strapazen tut uns ein Bad im Swimmingpool sehr gut , zumal es für die Stadtbesichtigung doch noch sehr heiß ist.

Deshalb führt uns auch unser nächster Weg in einen kühlen, schattigen Palast am Rande der Souks. Dort gibt es zwar keine Einrichtungsgegenstände mehr und wer hier gewohnt hat, wissen wir auch nicht, aber wir können uns die Innenräume ansehen, die an Fußböden, Wänden und Decken mit Ornamenten aus kleinen Fliesen bedeckt sind.

Wasserverkäufer in Marrakech

Nur noch ein Katzensprung ist es dann zum berühmtesten Ort in Marrakech, dem Djamaa el Fna-Platz, was soviel bedeutet, wie Platz der Geköpften. Heute wird hier gerade keiner geköpft, das soll wohl schon etwas länger her sein, als man die Köpfe hier auf Stangen spießte, um sie in der Sonne zur Schau zu stellen. Dafür bietet der Platz in unserer Zeit andere Attraktionen. Zahlreiche Märchenerzähler, Schlangenbeschwörer und Akrobaten bevölkern ihn unter den Augen von tausenden Schaulustigen. Hier kann man auch den besten, frisch gepressten, Orangensaft trinken. Für zwei bis drei Dirham bekommt man ein großes Glas, das zum Schluss noch einmal leicht nachgefüllt wird.

Besonders bunt kommen die Wasserverkäufer daher, die ihr Geld wohl schon lange nicht mehr mit dem Verkauf von Wasser , als vielmehr durch die fotografierenden Touristen verdienen .

Am Abend sind wir bei Studenten eingeladen, die Thomas von der Uni kennt. Es wird gekocht und viel erzählt. Wieder einmal ärgere ich mich über meine mangelhaften Französischkenntnisse und beschließe, vor der nächsten Tour wenigstens einen Crashkurs zu besuchen. Thomas hat dies vor seiner Reise getan und die letzten zwei Monate im Land taten ein Übriges , so dass er sich inzwischen recht ungezwungen verständigen kann. Trotz der guten Stimmung verlassen wir die Runde noch vor Mitternacht, da wir am nächsten Morgen in Richtung Süden aufbrechen wollen.

Dabei ist auch die Trennung von Jürg eingeplant. Er fährt weiter in Richtung Fes und Meknes , während Thomas und ich den Atlas überqueren wollen, um dann der Straße nach Mhamid zu folgen. Vorher gibt es aber noch zur Verabschiedung ein letztes Glas Orangensaft auf dem Djamaa el Fna-Platz.

Unser Tagesziel ist Ouarzazate und die Route führt über den Tizi-n-Tichka, einen Pass durch den hohen Atlas. Die Strecke ist wunderbar und eigentlich ist man in Versuchung alle zwei Minuten ein Foto zu machen. Um nicht nur auf Asphaltstraßen zu fahren , wählen wir den kleinen Umweg über Telouet und Ait Benhaddou . Teloulet - Kasbah Zwischen diesen beiden Orten gibt es als Verbindung nur eine Gebirgspiste , die lediglich von Motorrädern und Geländewagen befahren werden kann. Die Gegend ist einmalig. Durch ein langes, gewundenes Flusstal folgen wir der Piste durch die Berge. Einige Dörfer kleben regelrecht an den Felswänden, andere liegen wieder im Tal, dicht beim Wasser. Leider fahren wir diese schöne Strecke mit Gepäck, so dass wir etwas vorsichtiger agieren müssen. Trotzdem überholen wir eine Unzahl von Geländewagen, die hier geführte Touren machen. Anfangs freuen sich noch alle im Auto, etwa 20 km weiter ist es nur noch der Fahrer, der lacht, während die Touristen auf den hintern Sitzen gut durchgeschüttelt sind. Etwa so, wie mein Handy und die Reiseapotheke, welche beide im selben Beutel waren und ständig aneinander rieben. Am Abend kleben zerbröselte Tabletten auf der Tastatur.

Am Ende der unbefestigten Strecke, bei Ait Benhaddou, treffen wir wie immer beim Stop auf Kinder. Wie jedes mal kommen die Standardfragen nach Dirham, Stylo (Kugelschreiber) und Bonbon. Eigentlich hat es kaum jemand wirklich nötig die Touristen darum zu bitten, aber es ist wohl so eine Art Volkssport unter den Kindern geworden, der im ganzen Land betrieben wird. Unsere Gegenfrage nach dem warum bleibt meist unbeantwortet. Nicht so dieses mal. Der Junge erzählt ziemlich detailiert, dass er sich von dem angesparten Geld einen Fußball kaufen will. So bekommt er dann auch ein oder zwei Dirham, ehe wir in der Nähe einen Tee trinken.

Ait Benhaddou

Am Abend erklärt uns der Hotelier in Ouarzazate, dass alle Zimmer belegt wären. Wir können jedoch mit unseren Schlafsäcken auf der Dachterasse übernachten, was uns eigentlich sogar lieber ist. WC und Dusche gibt es dort oben auch und bei dem Preis von 20,- Dirham ist ein klarer Sternenhimmel inclusive. Hier ist eigentlich schon Sahara. Regen gibt es extrem selten, so dass diese Art der Übernachtung hier nichts Ungewöhnliches darstellt.

Auch ein Internetcafe befindet sich um die Ecke. Dort können wir noch einmal e-mail empfangen und versenden, ehe wir am nächsten Morgen in die letzten, mit Fahrzeugen erreichbaren Gebiete aufbrechen.

Die 260 km von Ouarzazate bis Mhamid führt eine Stichstraße durch das Draa-Tal. Durch den gleichnamigen Fluss ist diese Gegend sehr grün, da in der Nähe des Wassers beste Bedingungen für die Palmen vorherrschen. Anders als im Norden des Landes , wo jede Palme gepflegt wird, wenn nicht gar angepflanzt ist, wachsen hier tausende wild. Wir halten an einer Stelle, an der ein Meer aus Dattelpalmen das gesammte Tal bis zum Horizont ausfüllt. Ein leichter Schleier Feuchtigkeit liegt darüber in der Luft und ich muss feststellen, dass ich so viele Palmen auf einmal bisher nicht mal auf Bildern gesehen habe.

In Mhamid stellen wir fest, dass Marokko doch sehr klein ist. Beim Durchfahren des Ortes kommt uns ein Geländewagen entgegen , in dem ich unseren Kabinennachbarn von der Fähre , Fabrizio , wiedererkenne. Wir folgen ihm zum Campingplatz und beziehen ein Nomadenzelt aus Kamelhaar.


Marokkotour März 2001Zum Teil 2 des Berichtes (Java empfohlen)

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